Donnerstag, 30. Oktober 2008

Mein Utopia

Ich möchte mal meine Vorstellung von einem utopischen Staatensystem beschreiben:

Erstens:
In diesem Staat müßten alle Grundbedürfnisse des Menschen jedem bedingungslos zur Verfügung stehen.
Grundnahrungsmittel, wie Brot, Butter, Nudeln etc., ein angemessener Wohnraum müßten jedem unentgeldlich zur Verfügung stehen.
Das heißt nicht das man wie in unserem Land einen sozialen Geldsetz im Monat zur Verfügung hat, sondern grundsätzlich umsonst.

Zweitens:
Alle Arbeit wird gleichwertig nach der Arbeitszeit vergütet.
Keine Arbeit ist mehr wert als eine andere. Ein Staat funktioniert dadurch das jeder seiner Spezifikation nachgehen kann und alle speziellen Arbeitsbereiche im großen Kreislauf harmonisch übereinstimmen.
Einfaches Beispiel; der Ameisenstaat:
Es gibt Ameisen die Essen heranschaffen und Ameisen die die Nahrungsmittelvorräte verwalten und verteidigen.
Würden die Ameisen die die Nahrungsmittel verwalten nun unrechtmäßig alle gesammelten Schätze nur noch für sich selbst beanspruchen würde der Staat nach kurzer Zeit untergehen.

Drittens:
Geld wäre abgeschafft und wird abgelößt durch ein Punktesystem.
Jeder hätte eine gewisse Punktezahl zur Verfügung, die er beliebig in Unterkunft, Nahrung und Konsumgüter investieren kann. Ein gewisser Überfluß sollte hier schon gegeben sein.
Nahrungsmittel haben einen stetig gleichbleibenden und festgesetzten Wert. Es wäre also reine Geschmacksache ob Du lieber Philadelphia oder Miree kaufst oder ein gleichwertiges Produkt von einem anderem Anbieter da jeder Schmierkäse einen Punkt wert ist, abhängig allein von der Größe der Einheit.

Viertens:
Arbeit, oder besser gesagt Deine Energie die Du wöchentlich aufwendest um zum Staat etwas beizutragen wird ebenfalls in Punkten vergütert, die Du ebenfalls wieder beliebig in Waren oder eine größere Unterkunft investieren könntest.
Dabei spielt es keine Rolle wo Deine Qualifikation liegt. Ob jemand nun im sozialen Bereich tätig ist oder im produzierendem oder im logistischem. Es zählt ausschließlich die investierte Zeiteinheit und das Dein Beitrag von der Gesellschaft anerkannt und angenommen ist.
Die Arbeit die Du für andere und fürs Allgemeinwohl verwendest wird ebenfalls in Punkten angerechnet.
Alle Energie die Du Du nicht ausschließlich für Dich selber aufwendest wird somit angerechnet inclusive der Nachbarschaftshilfe etc.

Fünftens:
Du kannst monatlich einen gewissen Punktezustand für später bewahren.
Der Punktestand den Du ansparen kannst darf eine gewisse Höhe aber nicht überschreiten. Weder durch Sparanlagen pro Monat, noch über einen gewissen Punktezustand allgemein angespart werden.
Punkte, die nicht verwertet werden verfallen nach einer einjährigen Frist.

Sechstens:
Es gibt keinen Besitz, eine Wohung oder ähliches kann nicht erkauft werden. Ein zusätzlicher Luxus an Wohnraum etc. muß monatlich abgegolten werden. Jeder muß sich also entscheiden wofür er seine Punkte lieber vergüten möchte. Einen Luxus an Wohnraum + Luxuslimosine + Luxuskosmetik + Luxusreisen etc. ist daher nur in einem beschränktem Spielraum möglich.

Ich denke schon das Menschen grundsätzlich gleich sind. Ungleich werden sie gemacht durch unterschiedliche Ausbildung.
Das ist an sich nicht schlecht, wenn jeder nun auch die Möglichkeit gestellt bekommen würde in dem Bereich zu arbeiten für den er sich qualifiziert sieht.
Er dürfte nicht von vornherein für bestimme Bereiche durch einen Mangel an "Qualifikation" gesperrt werden.
Jeder sollte eine faire Chance erhalten. Und seine Qualifikation unter Beweis stellen dürfen.
Mein Utopia ist so aufgebaut das der Staat als einziger ständig reicher wird. Er profitiert am meisten von der Arbeit und den Waren seines Landes, da der Staat als einziges "besitzt". Alles gehört im Endeffekt ihm. Trotzdem rede ich nicht von einem Kommunismus oder einem Marxismus. Der Mensch als Individuum soll ja nicht total enteignet werden. Er darf alles vorübergehend in seinen Besitz nehmen was er sich erabeitet hat. Er kann es nur nicht horten.
Man würde im Endeffekt keine Kaufverträge für Luxus abschließen sondern ausschließlich Leihverträge, die man fortwährend bezahlen müßte.
Unnütze oder Ihres Nutzens noch unbewußte Menschen würden durch die Gesellschaft getragen werden,in dieser Zeit haben sie, da sie ja keine zusätzlichen Punkte erwirtschaften, auch nur den Mindestsatz an Punkten zur Verfügung. Was im Endeffekt bedeutet das sie sich keine Reisen, Konsumgüter u.s.w. leisten können.
Fakt ist doch. Wir leben in einer Reichtumsgesellschaft. Es gibt genug an Essen, Platz und anderen benötigten Resourcen.
Das manche arm sind und sich Nahrungsmittel nicht leisten können, während sie in den Läden verschimmeln ist ein Desaster.
Einer Supermarktkette ist es nicht erlaubt, Waren die abgelaufen sind, an gemeinnützige Organisationen zu verschenken, dabei steht doch drauf "Mindesthaltbarkeit". Aber sie müssen vernichtet werden.
Jedem Bauern der seine Äpfel o.a. schon mal vernichten mußte um die Marktpreise zu erhalten muß das in der Seele wehtun.
Nein, mein Utopia wäre so reich das es Überfluß sogar noch an andere Länder verschenken könnte.
Das es nicht realisierbar ist, liegt nicht am Konzept und auch nicht an dem Fakt das Menschen einfach gerne reicher werden wollen. Das ist nur eine Ausrede die den Kleinen Neid und unterschwellige Raffsucht unterstellt. Der einzige Fakt warum es nicht klappt ist das die, die an der Macht sitzen diese nicht abgeben wollen und notfalls auch mit Gewalt an Ihrem Konzept festhalten werden.

Keine Kommentare: